Weiterbauen am Bestand der Stadt
Wohnraum ist in Konstanz, wie in vielen anderen deutschen Städten, in den vergangenen Jahren zunehmend knapp und damit teuer geworden. Die aktuell krisenhafte Situation mit stark gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten verstärkt diese Entwicklung ebenso, wie der anhaltende Zuzug insbesondere in die Ballungsräume. Die Schaffung zusätzlichen Wohnraums ist also dringend geboten und ein von allen Seiten befürwortetes politisches Ziel.
Die Ausweisung neuer Baugebiete jedoch wird mehr und mehr schwierig, eine weitere Ausdehnung der Siedlungsgürtel in die Fläche wird zurecht oft kritisch gesehen. Die Nachverdichtung bestehender Stadtgebiete ist somit das angezeigte Mittel, um der Wohnungsnot zu begegnen.
In unserer Aufgabe zur BA-Thesis werden wir uns mit der Nachverdichtung eines bestehenden vorstädtischen Quartiers in Konstanz beschäftigen. In der BA 6 Thesis soll ausschließlich die Nachverdichtung für Wohnnutzung betrachtet werden, während die BA 8 Thesis über die Wohnnutzung hinaus, die Entwicklungspotenziale des Quartiers im Hinblick auf eine Mischnutzung untersuchen soll.
Die Möglichkeit, durch Abriss und Ersatzneubauten mehr Raum zu schaffen, wollen wir hierbei kategorisch ausschließen. Stattdessen werden wir versuchen, die bestehenden Baustrukturen weiter zu nutzen und durch vertikale und horizontale Erweiterungsbauten zukunftsfähig zu machen. Hierzu braucht es einen reflektierten Umgang mit Raumstruktur und Tragwerk, aber auch ein präzises Weiterdenken des städtischen Raumes, dessen identifikationsstiftende Wirkung durch das Mehr an Baumasse gestärkt werden soll. Nicht zuletzt werden wir uns eingehend mit der Entwicklung von Wohnungstypologien beschäftigen, die den Bedürfnissen der Bewohner von heute, wie auch zukünftigen Generationen gerecht werden und zugleich ein hohes Mass an Wohnqualität bieten können.
Gegenstand unserer Aufgabe ist das Quartier am Pfeiferhölzle am Rande der Stadt Konstanz.
Es handelt sich dabei um eine durchgrünte Gross-Siedlung, wie sie an der Peripherie vieler Städte in den 1970er Jahren errichtet wurden.
Die Aufgabenstellung für die BA6-Thesis umfasst die Verdichtung des Wohnens mit vielfältigen Wohnformen.
Die Aufgabenstellung für die BA8-Thesis soll über das Wohnen hinaus noch weitere Nutzungen beinhalten. Die bisher auf reines Wohnen beschränkte Quartierfunktion bekommt Ergänzungen. Die Möglichkeiten von Wohnen und Arbeiten, Kinderbetreuung, infrastrukturelle Ergänzungen, sowie öffentliche Begegnungsbereiche und Gemeinschaftsbereiche sollen untersucht und eine Konzeption für mehr Vielfalt entwickelt werden.